Es gibt nicht viele Weingüter in Deutschland, die über Jahrzehnte hinweg so visionär und konsequent agierten, wie das Weingut von Cornelia und Reinhard Heymann-Löwenstein in Winningen an der Terrassenmosel. Mit ihrer kompromisslosen Weinbereitung, die schon vor gut 30 Jahren auf spontaner Vergärung mittels wilder Umgebungshefen basierte und ihren Rieslingen viele Monate Zeit auf der Hefe ließ, prägten sie eine Stilistik, die über viele Jahre als avantgardistisch und pure Provokation abgetan wurde. Sie praktizierten eine Qualität, die sich am Geschmack und nicht an technischen Trends, simplen Rezepten, bequemen Geschmacksmoden oder offizieller Doktrin orientierte.
Heute werden sie als Vordenker und Vorbilder einer neuen Winzergeneration gefeiert, die ihre Zukunft in der Tradition einer vortechnischen, „überlieferten“, defensiven Weinbereitung mit schonenden, naturgemäßen Anbaumethoden im Weinberg sieht.
Reinhard Löwenstein trennt seine Weine konsequent in zwei Kategorien: edelsüße Weine, die auch die entsprechenden Prädikate tragen, und trocken schmeckende Weine, bei denen auf Prädikate verzichtet wird, aber auch auf jegliche Geschmackshinweise (trocken, halbtrocken) auf dem Etikett.
Inzwischen haben Reinhard und Cornelia an die 14. Generation übergeben – Sarah Löwenstein verbindet mit den Eltern die ganzheitliche Sicht auf den Wein und das Terroir.