Lange Zeit spielten Roséweine nur eine stumme Nebenrolle auf der internationalen Weinbühne. Wer sie heute ordert, outet sich als jemand, der sehr wohl etwas von Wein versteht und die Eleganz und das Zusammenspiel von femininer Farbe mit exquisiter Säure gut gekühlt zu leichten Gerichten und Fisch genießen will.
Trends entstehen oft wie Staus auf der Autobahn: Keiner weiß, warum, aber plötzlich sind sie da und verlangen volle Aufmerksamkeit. Rosés präsentieren sich in vielerlei Gestalt: vom charmanten Jungwein, über frische Vertreter aus den klassischen Sorten bis hin zu besonderen Spezialitäten wie dem rassigen Schilcher aus Österreichs Weststeiermark. Die kulinarische Kritik – „nicht Fisch, nicht Fleisch“ – haben sie längst weggesteckt. Denn sie passen zu beidem und noch zu vielem mehr: von gebratenem Geflügel, gegrilltem Fisch und Meeresfrüchten über pikante Salate und geschmortes Gemüse mit mediterraner Würze, besonders wenn Oliven, Tomaten oder Knoblauch dabei sind.